Hier eine Seite von den Kölner Kollegen zu dem Thema: http://www.rettungsstudium.de/rettungsingenieurwesen-bachelor.php

Moin moin,

als ehemaliger RE Student und nun Masterstudent in Sicherheit und Gefahrenabwehr in Magdeburg kann ich Euch zu diesem Studiengang hier ein paar Informationen geben.

Das Studium dauert in der Regelzeit 3 Semester, wobei im letzten Semester nur die Masterarbeit geschrieben wird. Man ist sowohl an der Otto von Guericke Universität, wie auch der Hochschule Magdeburg-Stendal (Standort Magdeburg) immatrikuliert. Man hat auch an beiden Einrichtungen Vorlesungen, es gibt eine direkte Straßenbahnverbindung zwischen den Einrichtungen, die fährt aber meist nicht so, wie man es sich wünscht, aber sie fährt. Alternativ Auto bzw. Fahrrad sind etwa 3-3,5 km.

Es gibt zwei Vertiefungsrichtungen zum einen Brandschutz zum anderen Industrielle Sicherheit.
Die gegebenen Lehrveranstaltungen sind sehr anspruchsvoll, es gibt einige Fächer, die beide zusammen haben, aber auch einige, die getrennt sind.

Fächer die beide Vertiefungen hören müssen sind:
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[li] Mathematische Modelle (Mathe IV) hierbei geht es um Statistik und Erwartungswerte etc. Differential- und Integralrechnung muss hier sicher beherscht werden[/li]
[li] Wärmetechnik hierbei geht es um Wärmestrahlung, Konvektion etc.[/li]
[li] Probabilisitische Gefahrenanalyse, hierbei geht es im Groben um Eintrittswahrscheinlichkeiten von Ereignisse[/li]
[li] Laborpraktikum Sicherheitstechnik, hier seit ihr am Institut der Feuerwehr in Heyrothsberge, hier macht ihr verschiedene Versuche und Experimente zu Bränden, Wärmebildkameras oder Gefahrstoffen[/li]
[li] Spezielle Kapitel Sicherheitsforschung, hier werden englische Artikel ausgewertet und präsentiert[/li]
[li] Forschungspraktikum, hierbei müsst ihr ein Thema soweit bearbeiten, dass ihr einen eigenen Artikel erstellt[/li]
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Industrielle Sicherheit:
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[li] Dynamik komplexer Strömungen, hierbei handel es sich um Strömungsmechanik 2, geht um Strömungsgeschwindikeiten an verschiedenen Oberflächen etc.[/li]
[li] Berherrschung exothermer Reaktionen, hier spielt die Chemie rein aber auch wieder Mathe und Probabilistik[/li]
[li] Berechnung Sicherheitstechnischer Kennzahlen, naja wie der Name schon sagt, lernt ihr hier Kennzahlen kennen und wie man die berechnet[/li]
[li] Shut-Down-Management, hierbei erfahrt ihr, wie, was und warauf geachtet werden muss, wenn ein Unternehmen, z.B. Total oder Dow, ihre Anlagen für Überprüfungen runterfahren. [/li]
[li] Störfall- und Gefahrstoffrecht, hierbei geht es um die verschiedenen Gesetze und Verordnungen (Recht halt)[/li]
[li] Betriebssicherheitsrechtliche Normen, im Großen und Ganzen ist das Arbeitsschutz/Arbeitsrecht[/li]
[li] Informations- und Kommunikationstechnik, hierbei wird auf die verschiedenen Bereiche der Technik tiefer eingegangen, KuD ist eine Grundlage, wird hier aber technischer betrachtet und mit Rechnungen (dB etc.)[/li]
[li] Wahlpflichtfächer[/li]
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Brandschutz:
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[li] Koordinierung psychosozialer Notfallversorgung, hier lernt ihr die einzelnen Bereiche der PSNV in einer Stabsübung kennen[/li]
[li] Vertiefung Gefahrenabwehrmanagement, das ist im Grunde nichts anderes als Stabslehre, hier lernt man wie Stäbe aufgebaut sind, wie sie arbeiten, was für Komponenten etc. wer bei der Sommerakademie der AKNZ war oder bei RE aufgepasst hat, sollte hier keine Probleme haben. ist ebenfalls in Heyrotsberge, aber an der BKS (sind ein und dieselbe Örtlichkeit)[/li]
[li] Brandschutzkonzepte Sonderbau, hier werden die einzelnen Sonderbauten betrachtet und dafür Konzepte vorgestellt bzw. die Herangehensweise an die Erstellung[/li]
[li] Löschanlage, hier lernt ihr unterschiedliche Löschanlagen und ihre Wirkungsweisen kennen[/li]
[li] Ingenieurmethoden Brandschutz, hierbei wird auf die unterschiedlichen Möglichkeiten von Berechnungen, Simulationen etc. eingegangen um sich nicht unbedingt an Vorgaben halten zu müssen bzw. zu belegen, dass der gewählte Weg genauso praktikabel ist. Man wird aber nicht aufgefordert sich nicht an die Gesetze zu halten *g*..[/li]
[li] Technologischer Brandschutz/Brandschutz in Industrieanlagen, naja auch hier ist der Titel selbsterklärend, geht darum was beachtet werden muss, wie man das alles berechnen kann etc.[/li]
[li] Vertiefung Explosionsschutz, hierbei geht es auch um Kennzahlen, als auch um verschiedene Verfahren zur Berechnung und Vermeidung von Explosionen[/li]
[li] Brandursachenermittlung, nun ja wie der Name schon sagt...[/li]
[li] Wahlpflichtfächer[/li]
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So das sind die verschiedenen Fächer von beiden Vertiefungsrichtungen.

Es gibt eine Vielzahl an Wahlpflichtfächern, wobei die Pflichtfächer der jeweils anderen Vertiefung auch gewählt werden können.

Vielleicht noch eine Auswahl an Wahlpflichtfächern:
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[li] Ökonomie Großschadensereignisse[/li]
[li] Spezielle Löschverfahren[/li]
[li] Einsatztaktik (von Löschverfahren)[/li]
[li] Laborpraktikum Cone Calorimeter[/li]
[li] Einführung und Gebrauch von FDS[/li]
[li] Hochwasserschutz[/li]
[li] Explosionsgeschützte Geräte[/li]
[li] ...[/li]
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So zum Schluss vielleicht noch kurz etwas über die Studiensituation, die Kosten und Magdeburg allgemein.
Im Großen und Ganzen ist die Situation sehr gut, wenn man was erreichen möchte und sich selbst bemüht, dann ist es ein gutes Studium, die Organisation ist, wie so meist, leider recht chaotisch und wenn man nicht selbst hinterher ist, dann geht man unter. Kosten: die Studiengebühren betragen um die 70 Euro pro Semster, da ist die Fahrkarte schon mit drin (außer man ist über der Regelstudienzeit 4 Semester drüber weg, dann kommen 500 Euro dazu.) Wohnkosten sind recht gering, im Wohnheim zahlt man z.B. für ne Zwei-Raum-Wohnung (alleine bezogen) knapp 30 m² um die 300 Euro, da ist aber auch alles mit drin. Aber auch die übrigen Mieten sind nicht so hoch. Lebensmittel und andere Dinge kosten genauso viel wie in Hamburg, da gibt es keine Unterschiede.
An Freizeitaktivitäten, naja da ist man von Hamburg verwöhnt, es gibt ein Kneipenviertel, aber das war es auch schon, landschaftlich gibt es einige Parks, man kann direkt an der Elbe grillen, Sport machen etc.

Naja ich denke das sollte für den Anfang genügen. Wenn ihr mehr wissen wollt.

So könnt ihr mir gerne schreiben. Wobei Mail sicher günstiger wäre.

Grüße aus Magdeburg nach Hamburg
Sven-Philipp

P.S. Meine Mailadresse falls Ihr Fragen habt svenphilipphoener@gmx.de

- In Kopenhagen gibt es den "Master of Disaster Management" (University of Copenhagen): mdma.ku.dk/

- In Furtwangen im Schwarzwald gibt es den "Master of Security and Safety Engineering" (Hochschule Furtwangen University): sse.hs-furtwangen.de/studierende/master-programm/

- Hier gibt es noch eine Zusammenfassung für Master-/Postgraduiertenprogramme im Bereich Naturkatastrophen oder Naturrisiken und Entwicklung: zeneb.uni-bayreuth.de/index.ph…&Itemid=88#Masternational